Alle Artikel anzeigen

Feature: 3 weitere Dinge, die Sie über Omega wissen müssen

Sie glauben also, Sie wissen alles über Omega? Das dachten wir auch, bis wir für unsere Woche „Omega im Fokus“ etwas genauer hingeschaut haben. Neben dem, was Sie heute hier erfahren, gibt es noch viel mehr zu entdecken, und zwar direkt auf unserem Blog. Also dann, Omega – lüften wir ein paar Geheimnisse …

Omega wusste nicht, dass die Speedmaster offiziell in den Weltraum geflogen ist

Auch wenn die Verbindung zu Bond gleich an zweiter Stelle steht, so ist die vielleicht bekannteste Tatsache über Omega, dass die Speedmaster ins All geflogen ist. Und zwar nicht nur ins All, sondern auf den Mond. Sie haben sicherlich schon einmal gehört, dass dies die erste Uhr war, die auf dem Mond getragen wurde. Nicht vom ersten Mann, der den Mond betrat – Neil Armstrong musste seine Uhr in der Mondlandefähre zurücklassen, damit sie für den defekten Missionstimer einspringen konnte –, sondern von Buzz Aldrin, und der zweite folgt bekannterweise direkt auf den ersten.

Vielleicht haben Sie auch von der äußerst bedeutsamen, missionskritischen Rolle der Speedmaster gehört, die die Besatzung der Apollo 13 zur Erde zurückbrachte, indem sie einen manuellen, 14-sekündigen Treibstoffbrenner zeitlich abstimmte, der die Besatzung, wenn sie falsch getimt worden wäre, ins Verderben gestürzt hätte. In beiden Szenarien – der Mondlandung und der sicheren Rückkehr von Apollo 13 – war die Speedmaster nicht einfach nur als Product Placement dabei, sondern diente der Crew als Mitglied von unschätzbarem Wert. Das kann man sich einfach nicht ausdenken.

Vielleicht haben Sie in diesem Zusammenhang ebenfalls von den außergewöhnlichen Anstrengungen gehört, die die NASA unternommen hat, um sicherzustellen, dass die Uhr, die den Astronauten zur Verfügung gestellt wurde, das richtige Werkzeug für diese Aufgabe war. Jedes noch so kleine Teil des Equipments wurde bis aufs Äußerste getestet – und die Uhren, die die Astronauten tragen sollten, bildeten dabei keine Ausnahme: Sie wurden gekocht, tiefgefroren, gequetscht, geschüttelt und sogar mit lauten Geräuschen beschallt. Mehrere Uhren waren bereits inoffiziell als persönliche Wahl früherer Astronauten im Weltraum gewesen und die Speedmaster war eine von ihnen. Wally Schirra trug seine persönliche CK 2998, als er für die Mercury-Atlas-8-Mission sechsmal die Erde umkreiste.

Was Sie vielleicht nicht wissen, ist, dass dieser Auswahl- und Testprozess der NASA unter strengster Geheimhaltung stattfand. Der Wettlauf zum Mond war für die NASA eine streng geheime Angelegenheit und so wurden die Uhren zwar offiziell von den Herstellern angefordert, aber entgegen dem weit verbreiteten Mythos blieb ihr Verwendungszweck ungeklärt. Die Uhren wurden über die nordamerikanischen Vertriebspartner der Hersteller angefragt, doch die Neuigkeit konnte nicht bis ins Omega-Hauptquartier vordringen.

Nach diesen zermürbenden Tests setzte sich, wie wir inzwischen wissen, die Speedmaster durch und es wurden weitere Exemplare bestellt. Die Speedmaster wurde zum ersten Mal als offizielle Uhr der NASA an den Handgelenken von Gus Grissom und John Young bei der Mission Gemini 3 am 23. März 1965 in den Weltraum gebracht, dennoch konnte sich die Nachricht nach wie vor nicht ihren Weg ins Omega-Hauptquartier bahnen. Erst als einige Monate später Aufnahmen von Ed White stark verbreitet wurden, auf denen er während des ersten amerikanischen Weltraumspaziergangs von Gemini 4 mit der Speedmaster abgelichtet wurde, kapierte das Omega-Hauptquartier, dass ihre Uhr ausgewählt worden war. Zu diesem Zeitpunkt fügte das vermutlich hocherfreute Omega-Unternehmen das Wort „Professional“ auf dem Zifferblatt hinzu.

Omegas beeindruckendste Uhr wurde nur in Japan verkauft

Omega ist eine der größten und erfolgreichsten Uhrenmanufakturen der Welt, die sowohl umwerfend schöne als auch hochqualitative und funktionelle Uhren zu einem wettbewerbsfähigen Preis herstellt. So stieg das Unternehmen in den frühen 1900er-Jahren zum größten Uhrenhersteller der gesamten Schweiz auf und konnte somit auch die Quarzkrise der 1970er-Jahre überstehen. Es handelt sich um eine Art Legende, der bis heute eine Ehrerbietung zuteilwird, derer sich nur wenige Uhrmacher erfreuen können.

Was sie trotz dessen nicht ist, ist eine Meisteruhrmacherei. Im Gegensatz zu den Patek Philippes und Vacheron Constantins dieser Welt, ist der Modus Operandi von Omega ganz klar darauf ausgerichtet, einfache, zuverlässige Uhren an die Handgelenke möglichst vieler Menschen zu bringen, und nicht darauf, hochkomplizierte Stücke in kleinen Stückzahlen für einige wenige Kunden zu fertigen. Und das ist auch gut so. Die Welt brauchte gute Uhren. Sie können sich jedoch vorstellen, dass die Uhrmacher von Omega manchmal wehmütig zu den anderen Gebäuden in der Umgebung hinüberschauen, in denen diese Meister untergebracht sind, und sich wünschen, sie könnten sich selbst zu den ganz Großen zählen.

Hin und wieder, nur sehr selten, geht dieser Wunsch in Erfüllung. Im Jahr 1984 brachte Omega eine Spezialanfertigung zu Ehren seines Gründers Louis Brandt heraus, die nicht weniger als einen vollständigen ewigen Kalender enthielt. Im Jahr 1991 brachte Omega anschließend als Teil einer größeren Kollektion eine weitere Hommage an Louis Brandt heraus, wobei dieses Flaggschiff abermals mit einem vollständigen ewigen Kalender ausgestattet wurde – inklusive Mondphasen, Schaltjahren und allem Drum und Dran.

Aber keine dieser Uhren mit ewigem Kalender zählte als die komplizierteste Omega, die jemals hergestellt wurde. Diese Ehre gebührt einer wenig bekannten sowie limitierten Auflage von nur 50 Stück zu Ehren des 700-jährigen Bestehens der Schweizerischen Eidgenossenschaft. In einem massiven Speedmaster-Gehäuse aus Gelbgold und bestückt mit dem Kaliber 1160, das gemeinsam mit ETA und Kelek entwickelt wurde, brüstet sie sich nicht nur mit einem ewigen Kalender, sondern auch mit einem zusätzlichen Chronographen. Auf dem Gehäuseboden ist der Name der Schweiz in den drei dort am häufigsten gesprochenen Sprachen Deutsch, Französisch und Englisch zu lesen sowie eine Erinnerung an das Gründungsdatum der Schweiz, 1291.

Ziemlich interessant, da werden Sie mir sicher zustimmen, und unglaublich selten – aber keine dieser Tatsachen ist das Kurioseste an ihr. In Anbetracht des Umstands, dass diese Uhr in der Schweiz nach den höchsten Maßstäben der Schweizer Uhrmacherkunst gebaut wurde, um die Schweiz als Nation zu feiern, bin ich mir sicher, dass Sie es ebenso wie ich als erstaunlich und seltsam zugleich empfinden werden, dass diese limitierte Auflage nur in Japan verkauft wurde.

Omega hat die erste Taucheruhr angefertigt, die Sie kaufen konnten

Was kommt Ihnen in den Sinn, wenn Sie an bahnbrechende Taucheruhren denken? Vielleicht die Panerai Radiomir von 1936, die auf einem überdimensionalen Rolex Oyster-Taschenuhrgehäuse basierte und durch die Verwendung der von Panerai patentierten Radiomir-Farbe unter Wasser leuchtete? Oder vielleicht die Fifty Fathoms von Blancpain aus dem Jahr 1953, die mit ihrer externen Drehlünette den Maßstab für die Bedienung aller zukünftigen Taucheruhren setzte?

Beide Beispiele verbindet ein gemeinsamer Nenner: Sie waren, zumindest ursprünglich, nicht im Handel erhältlich. Es handelte sich um in Auftrag gegebene Prototypen, die ausdrücklich für militärische Zwecke bestimmt waren, also Spitzentechnologie und nicht für den Durchschnittsbürger auf der Straße. Erst 1954, als die Submariner von Rolex in den Handel kam, wurde diese Taucheruhrentechnik für alle zugänglich.

Heute mag es unglaubwürdig erscheinen, dass eine wasserdichte Uhr als Spitzentechnologie galt, wo wir doch mittlerweile elektrische Geräte wie Telefone haben, die unter Wasser getaucht werden können. Doch damals war dies ein echter Meilenstein. Auch heute noch sind aufgrund der unglaublich harten Umgebungsbedingungen im Meer etwa 80 % der Fläche unerforscht. Und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde die Uhrentechnik nicht nur um ihrer selbst willen verbessert; sie entsprach dem kommerziellen Bedürfnis, tiefer als jemals zuvor zu tauchen.

Aber anders als Sie vielleicht denken, war die Submariner nicht die erste Taucheruhr, die an die breite Öffentlichkeit verkauft wurde. Tatsächlich war die Radiomir nicht einmal die erste Taucheruhr der Welt. Aufgeschreckt durch die schockierende Veröffentlichung der wasserdichten Oyster-Uhr von Rolex im Jahr 1926, die während eines Rekordversuchs bei der Durchquerung des Ärmelkanals öffentlichkeitswirksam beworben wurde, machte sich Omega an die Arbeit und entwickelte eine eigene Uhr. Allerdings sollte sie nicht nur unter der Wasseroberfläche getragen werden können, sondern auch in der Tiefe.

Damit wurde ein Präzedenzfall für eine Rivalität geschaffen, die bis heute in ähnlicher Manier anhält. Sowohl Rolex als auch Omega haben immer wieder um die Tiefe gekämpft, und immer wieder hat Omega den komplizierten Weg gewählt. Von der Deepsea Challenge bis zur Planet Ocean Ultra Deep, von der Sea-Dweller bis zur PloProf, von der Submariner bis zur Seamaster – wo Rolex die Dinge einfach hält, will Omega stets die Extrameile gehen.

Das war bei der Omega Marine von 1932 nicht anders. Während Rolex seine Oyster-Uhr einfach mit einem Schraubgewinde verriegelt hatte – ein Verfahren, das heutzutage in fast jeder Armbanduhr verwendet wird –, bestand Omegas Marine aus zwei Gehäusen, einem inneren und einem äußeren, die übereinander geschoben und mit einem Befestigungsclip fixiert wurden. Sie wurde mit Kork verdichtet und besaß sogar einen Fortsatz für Taucher an der Schließe. Das System war kompliziert, aber, wie ich annehme, effektiv; bei einem Test im Genfer See, nicht weit von der Omega-Zentrale entfernt, schaffte es die Uhr bis auf 73 m Tiefe. Und das war nur der Anfang, denn fünf Jahre später wurde die Uhr in einem Labor einem Drucktest unterzogen, bei dem sich herausstellte, dass sie sich für Tiefen bis zu 135 m eignete. Das sind 35 Meter mehr als bei der ersten Submariner über zwei Jahrzehnte früher.

Da Omega nun abgehakt ist, wer könnte der Nächste sein? Finden Sie heraus, welche Marke in unserer vorletzten Im-Fokus-Woche den zweiten Platz holt, und vergessen Sie nicht, sich über diese und unsere vorherigen Wochen hier auf Watchfinder.com zu informieren. Bis zum nächsten Mal.

Suchen Sie eine gebrauchte Uhr von Omega? Klicken Sie hier, um jetzt einzukaufen