Feature: Die Schnäppchen-Rolex, die Sie sich noch leisten können

Nehmen wir mal den Weißen Hai. Diese zu Unrecht verleumdeten Kreaturen durchstreifen unsere Ozeane seit Millionen von Jahren. Ihre Grundform ist unverändert, während sich andere Arten weiterentwickelten, um zu überleben.

Der große Weiße erreichte seinen evolutionären Höhepunkt, lange bevor Menschen auf der Erde herumspazierten. Seitdem hat er seine Existenz damit verbracht, das zu tun, was er am besten kann: jagen, töten und in Stephen-Spielberg-Filmen in die Luft gesprengt werden. Er ist die perfekte Symbiose aus Form und Funktion – ein Torpedo mit Steakmesserzähnen und einem Kiefer, der die Kraft hat, einen Mini Cooper zu zermalmen.

Die Natur hat lange Zeit keine Notwendigkeit gesehen, an dieser Perfektion herumzudoktern – und das könnte man auch im Fall der Oyster Perpetual von Rolex sagen.

Während das erste Modell, das 1931 auf den Markt kam, sich stark von zeitgenössischen Versionen unterscheidet, wartet es in den 1950er Jahren mit einem Design auf, das Rolex-Fans sehr vertraut vorkommen wird. Man hatte einen Zustand ästhetischer Harmonie erreicht und die Veränderungen, die seither daran vorgenommen wurden, waren minimal.

Rolex hat im Laufe der Jahrzehnte nur wenige kosmetische Änderungen an der Oyster Perpetual vorgenommen

Natürlich wurden neue, bessere Uhrwerke eingeführt und technologisch fortschrittlichere Substanzen haben die Leistung und Haltbarkeit verbessert. Wenn man jedoch den Träger einer Oyster Perpetual aus den 1950er Jahren in die Gegenwart teleportieren könnte, hätte er keine Probleme, ein Modell von 2021 als solches zu identifizieren.

So zeitlos wie ein Smoking und so unanfällig für Trends wie die päpstlichen Gewänder bietet auch diese Oyster Perpetual mit der Referenznummer 15200 ein verdammt gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, und aus diesem Grund …

Es ist nicht unmöglich, sie zu bekommen

Sie wissen zweifellos, dass brandneue Daytonas und Submariner heutzutage fast unmöglich direkt beim Händler zu kaufen sind. Wartelisten für diese und andere High-End-Rolex-Modelle sind mittlerweile die Norm. Und sobald sie die Boutique verlassen haben, blähen sich ihre Preise schneller auf als der Hosenbund von Russell Crowe.

Es ist wie der Unterschied zwischen dem Kauf von Paracetamol in der Apotheke und dem Versuch, auf den Straßen eines idyllischen englischen Dorfs reines afghanisches Opium zu ergattern.

Sie bekommen keine Submariner in die Finger? Oyster Perpetuals sind leichter erhältlich – und billiger

Der Markt für gebrauchte Rolex-Uhren ist die einzige Möglichkeit, wie die meisten von uns jemals eine in die Hände bekommen werden. Rolex Oyster Perpetuals sind jedoch im Allgemeinen davon ausgenommen. Außerdem erhalten Sie ein allseits beliebtes Rolex-Modell mit der ganzen Qualität, Tradition und Handwerkskunst, für die die Marke bekannt ist – wenn auch abzüglich der einen oder anderen Komplikation – für vielleicht die Hälfte des Marktwertes der Daytona und Submariner.

Das Uhrwerk ist ein Klassiker

Dieses Modell mit der Referenznummer 15200 läuft mit einem Kaliber 3135. Dessen Leistung ist so solide, dass es in einer Reihe teurerer Rolex-Modelle verwendet wurde. Dazu gehören die Sea-Dweller, Submariner Date und Yachtmaster.

Es wurde sogar als Basis für das Kaliber 3186 verwendet, das in GMT-Master-II-Modellen zu finden ist.

Das bewährte Kaliber 3135 wurde sogar in Submariner-Modellen verwendet

Das 1988 eingeführte und rund zwanzig Jahre lang in Oyster Perpetuals eingesetzte Kaliber 3135 ist eines der erfolgreichsten Rolex-Uhrwerke, das je produziert wurde. Und wenn Sie jemals in der Lage sein sollten, das eigentliche Uhrwerk selbst zu sehen, werden Sie auf ein attraktives Sammelsurium von Veredelungsarbeiten stoßen, das Colimaçonnage- und Perlage-Details umfasst. Und diese Sachen sind nicht nur da, um hübsch auszusehen, sondern sie verhindern auch Korrosion und fangen Staub auf.

Das Kaliber 3135 war bis etwa 2017 in Rolex-Modellen zu finden, als es schließlich durch das ähnliche 3235 ersetzt wurde, das jetzt das übliche Uhrwerk der Marke ist und eine längere Gangreserve bietet.

Erprobt und getestet

Es gibt einen Grund, warum die Oyster Perpetual das älteste existierende Modell von Rolex ist. Jede nachfolgende Generation weiß ihre Einfachheit, robuste Form und Verarbeitungsqualität zu schätzen. Wenn Rolex jedoch die Grenze von konservativ zu schrullig überschreitet, wird dies oft von Kennern gerügt.

Seien Sie Zeuge, wie die arme Milgauss weiterhin in Foren und YouTube-Videos, in denen sie auftaucht, Prügel von denjenigen einsteckt, die ihr knalliges Farbschema und ihren blitzschnellen Sekundenzeiger verabscheuen.

Dies ist die Quintessenz der schnörkellosen Rolex, unempfindlich gegen die Launen der Mode

Dagegen stellt eine Oyster Perpetual Date wie diese mit dem silbernem Bâton-Zifferblatt und einem Oyster-Stahlarmband die Quintessenz der schnörkellosen Rolex dar. Die Gehäusegröße von 34 mm – klein, aber nicht bemerkenswert klein – bedeutet, dass es sich um eine Unisex-Uhr handelt.

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Sie behalten ihren Wert

Erwarten Sie nicht, dass der Wert der Oyster Perpetual ein paar Jahre nach dem Kauf durch die Decke schießt, aber diese Modelle sind ausnahmslos überall gefragt und ihr Preis wird nicht so stark fallen wie bei den Uhren vieler Konkurrenten.

Darüber hinaus wird dieses spezielle Modell nicht mehr hergestellt – die Chancen, genau dasselbe an einem anderen Handgelenk zu sehen sind also dramatisch gesunken. Die Oyster Perpetual hat nicht das Auktionshaus-Ansehen wie die Daytona. Sie hat auch nicht das goldene Prestige einer Day-Date oder das robuste, gute Aussehen und James-Bond-Erbe einer Submariner.

Aber täuschen Sie sich nicht – es ist der große, alte Mann des Rolex-Sortiments und ein wichtiges Stück Uhrengeschichte. Immerhin war das ursprüngliche Oyster-Modell die erste wasserdichte Armbanduhr der Welt und ein Pionier des selbstaufziehenden Perpetual-Rotors.

Sie ist ein vielseitiges, hochwertiges, hübsches Stück zu einem Preis, der, sobald Sie sich eingehend mit den Details befasst haben, vollkommen Sinn ergibt.

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